Bericht: App-Workshop in Berlin, Mai 2014

Bericht: App-Workshop in Berlin, Mai 2014

Apps haben sich nicht nur im Alltag medien- und technikinteressierter Menschen fest verankert sondern gehören mittlerweile zum Standard-Vokabular eines jeden, dank der Verbreitung von Smartphones und Tablets in den letzten Jahren. Jeder kauft, nutzt und empfiehlt Apps verschiedenster Bereiche, ob privat oder beruflich. Ob simples Spiel oder zuverlässige Navigationssoftware. Auf noch neuen Wegen bewegt sich dahingegen die Entwicklung von Apps. Um dieser Entwicklung als Lehrer nicht zu viel Vorlauf zu geben und das Thema in Lehrplänen zu positionieren, hat es sich angeboten einen Workshop zu diesem Thema für Lehrkräfte über die LAG anzubieten. Dieser wurde am 16. Und 17. Mai 2014 von Jörg Strehmann und Daniel Reinhold der Ernst-Litfaß-Schule Berlin organisiert und an selbiger Schule durchgeführt.

 

Um das breite Thema für solch einen Workshop und eine heterogene Gruppe auf einen Bereich zu reduzieren, haben sich Jörg Strehmann und Daniel Reinhold auf die Möglichkeiten der App-Entwicklung für Android Betriebssysteme geeinigt. Eine Möglichkeit der Anpassung von Android-Apps durch Frameworks wie beispielsweise PhoneGap wurde immer verdeutlicht, um die Freunde anderer Betriebssysteme wie iOS oder Windows Mobile nicht zu vernachlässigen. In der Praxis sollten aktuelle Apps generell ja auch für mehrere und nicht nur für einzelne Betriebssysteme zur Verfügung stehen. Um den Einstieg in das Thema für Lehrer aber auch Schüler zu vereinfachen wurde beispielhaft die Anwendung App Inventor dargestellt, welche als Drag & Drop Variante auf einem Server läuft, jedoch aktuell nur mit einem Google-Account nutzbar ist. Neben dieser unschönen Voraussetzung ist diese Anwendung durch die Unterscheidung zwischen Design Editor und dem Blocks Editor jedoch sehr praktikabel. Dadurch lässt sich zum einen für die Gestaltung über den Design Editor ein online verfügbares Browser-GUI nutzen. Zum zweiten lassen sich über den Blocks Editor die Komponenten in eine Beziehung setzen und die Kontrollstrukturen bereitstellen. Zusätzlich wird ein Emulator zur Verfügung gestellt, welcher das gerade erstellte Design auf seine Lauffähigkeit testet. Für den Einstieg in die Thematik ist diese Anwendung somit eine gute Möglichkeit.

Christian Bass

 

Umsetzung eines App-Projekts im Unterricht

 

Besonders hilfreich mit Blick in die Zukunft waren die Ideengeber zur Einbindung des Themas „App-Entwicklung“ in den Unterricht der Mediengestalter/innen Gestaltung und Technik mit der Vertiefung digital. Jörg Strehmann und Daniel Reinhold haben Ideen der Integration von Projekten in das schulische Curriculum dargestellt und von den ersten Durchführungen im Unterricht berichtet. Wie bei allen Anfängen gab es nicht nur, aber hauptsächlich, positives zu berichten. So können laut der beiden Moderatoren die Lernfelder 5, 8, 10d und 12d das Thema der App-Entwicklung aufgreifen und in bestehende curriculare Rahmenbedingungen einbinden. Dazu gehört erfahrungsgemäß neben der fachlichen Kompetenz auch die gute Absprache innerhalb der Lehrerteams, um solch ein Vorhaben sinnvoll auszubauen.

Gezeigt wurden Schülerbeispiele des durchgeführten Projekts „ELSe-Finder“, welches eine App umfasst, die es Besuchern ermöglicht ihren aktuellen Standort in der Ernst-Litfaß-Schule mittels QR-Code zu bestimmen. Des Weiteren können die Positionen aller weiteren Räume über ein Auswahlmenü ausgemacht werden. Ein einmal lokalisierter Standort gibt dem Besucher alle notwendigen Informationen zum entsprechenden Raum. Zudem sollte sich die Suche über die drei Ebenen des Schulgebäudes erstrecken. Anhand dieser Beispiele konnte man sehr deutlich sehen wie gut ein solch komplexes Projekt bereits in den ersten Umsetzungsversuchen der Lehrer ausfallen können.

Und mit Blick auf die technische Entwicklung ist dies ein wichtiger erster Schritt, um auch Mediengestalter in diese Form der Programmierung einzuarbeiten.

 

LAG_Workshop_BerlinMai2014_1 LAG_Workshop_BerlinMai2014_2Die Teilnehmer des Workshops haben an beiden Tagen insgesamt drei Projekte umgesetzt, welche verschiedene Schwierigkeitsstufen innehatten. Für Teilnehmer mit niedrigeren Kenntnissen wurden bereits fertige Projekte zur Verfügung gestellt an denen vereinzelte Aufgaben ausprobiert und Änderungen am Quelltext nachvollzogen werden konnten. Ein sehr guter Workshop, welcher die Teilnehmer an ihren verschiedensten Kenntnissen abholen konnte.