Bericht: ZFA-Jahrestagung 2014 in Freiburg

Bericht: ZFA-Jahrestagung 2014 in Freiburg

Dass Arbeitgeberverband und Gewerkschaft einvernehmlich eine Organisation gründen, um in konstruktiver Zusammenarbeit die Qualität der Berufsausbildung zu sichern, gibt es in Deutschland wohl nur in der Druck- und Medienbranche. Der „Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien“, kurz ZFA genannt, kann auf eine Tradition bis 1949 zurückschauen. Tradition ist auch, dass zu den jährlichen Tagungen Vertreter der LAG Medien eingeladen werden. Schließlich sind ZFA, ver.di und bvdm auch Fördermitglieder der LAG.

Schwerpunkte der diesjährigen ZFA-Sitzung am 4.11.2014 waren u. a. die aktuelle Ausbildungssituation, das ZFA-Projekt „Social Augmented Learning (SAL)“ und natürlich die ersten Abschlussprüfungen der 2011 neugeordneten Berufe, wo die Bestehensquote mit deutlich über 90% annähernd konstant geblieben ist. Allerdings berichtete Anette Jacob vom ZFA über einem größeren Aufwand für die Prüfungsausschüsse bei den praktischen Prüfungen aufgrund der geänderten Prüfungsstrukturen.

Andreas Fröhlich von der Gewerkschaft ver.di beschrieb mit Sorge den Rückgang der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen von 2012 auf 2013 mit über 7%, während die Beschäftigtenzahl gleichzeitig nur um 3 bis 4% sank. Damit seien Nachwuchsprobleme absehbar.

Theo Zintel vom bvdm zeichnete ein positives Bild der aktuellen Beschäftigungsentwicklung seit Mitte 2014: Zum ersten Mal seit vielen Jahren geben mehr Firmen der Branche an, das Personal aufstocken zu wollen, als dass Personalabbau geplant wird. Problematisch sei aber die Tatsache, dass besonders im Bereich der Medientechnologen zunehmend Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können.

Der häufig gestellten Forderung nach einer stärkeren „Akademisierung“ der Berufsausbildung entgegnete Zintel mit dem Hinweis, dass wegen der überwiegend vollschulischen Ausbildung in vielen Ländern der Vergleich allein über die Abschlusszahlen der Hochschulen unzulässig sei. Die Stellung des dualen Systems mit der erfolgreichen Ausbildung von qualifizierten Facharbeitern müsse auch in der Politik stärker betont werden.

W. Arndt Bertelsmann, Leiter des gleichnamigen Verlags und Vorsitzender des bildungspolitischen Ausschusses des bvdm, wies in diesem Zusammenhang auf die große Bedeutung der Berufsschulen hin – was die anwesenden Lehrervertreter sehr freute!

Interessiert wurde schließlich auch dem Bericht des LAG-Bundesvorstands über unsere Workshops, die neue Homepage und den Newsletter-Service der LAG Medien zugehört. Im Laufe ihres fast 25-jährigen Bestehens ist die LAG ein anerkannter Partner in der Ausbildungslandschaft geworden.

Auf dem Bild oben v. l. n. r: Andreas Fröhlich (ver.di), Anette Jacob (ZFA), Wilm Diestelkamp (LAG), René Rudolf (ver.di), Theo Zintel (bvdm)

Bild unten: Ein schneller Blick vom Freiburger Münster – Für Sightseeing blieb nicht viel Zeit!

Freiburg

 

 

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