Bericht: 15. Tage der Typografie in Lage-Hörste, Juni 2014

Bericht: 15. Tage der Typografie in Lage-Hörste, Juni 2014

»reduktion«, unter diesem Motto beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den diesjährigen Typotagen mit Aspekten der Konzentration auf das Wesentliche.

Typotage Eröffnung

»Less is more – Really?« hieß der Eröffnungsvortrag von Nora Gummert-Hauser, die eine Brücke schlug zwischen Architektur, Kunst und Grafikdesign der Moderne und zwei aktuellen Projekten des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein, die die unterschiedlichen Möglichkeiten der Reduktion darstellten.

»Schlichter Barock – Vom Bild zum Zeichen und zurück« war der Titel des Workshops von Alessio Leonardi aus Berlin. Hier ging es um die bildhafte Vereinfachung komplexer Zusammenhänge mittels einprägsamer Piktogramme. An Ergebnissen konnte man unter anderem die piktogrammartige Umsetzung eines Kochrezeptes, Gebrauchsanleitungen für Haushaltsgeräte, einen ironischen Reisebericht basierend auf Warnhinweisen und Filmplakate bewundern.

»Alles reduziert, nur nicht das Gewicht« bezog sich nicht etwa die Folgen der Bewirtung durch die hervorragende Küche der Bildungsstätte, sondern war der Titel des Workshops von Marcus Bonszkowski und Tanja Huckenbeck aus Frankfurt. Mit Bleilettern, Winkelhaken, Blindmaterial und einer »Nudel« reduzierten sie die technischen Möglichkeiten, was aber den kreativen Output an gesetzten und gedruckten Ergebnissen nicht schmälerte.

»Typografie kann unter Umständen Kunst sein« hieß es im Workshop von Lukas Hartmann aus Basel. Dass es bei dabei nicht nur um bildende, sondern auch um darstellende Kunst gehen kann, zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eindrucksvoll, als sie nach zwei Tagen Übens geheimnisvoller Bewegungen ein Gedicht von Kurt Schwitters mit dem Winkeralphabet aufführten. Als Ergänzung wurde das Gedicht auch grafisch als sechsteiliges Poster umgesetzt.

Eine Bildergalerie findet sich auf der Homepage des Instituts für Bildung, Medien und Kunst